SPD-Ortsrundgang in Gößweinstein: Ein facettenreicher Blick in die Zukunft der Region

Gößweinstein, 19. September 2023 – Der SPD-Ortsrundgang in Gößweinstein stand unter dem Zeichen eines umfassenden Einblicks in lokale Tradition, aktuelle Herausforderungen und zukunftsfähige Projekte. Anlass für die Veranstaltung war der Besuch der SPD-Kandidat*innen Richard Schmidt (Direktkandidat Landtag), Alexandra Prechtel (Listenkandidatin Landtag), Gerlinde Kraus (Direktkandidatin Bezirkstag) und Bettina Drummer (Listenkandidatin Bezirkstag).

Ali Cemil Sat, der Vorsitzende der Jusos Oberfranken und Europakandidat der SPD, brachte gemeinsam mit Alessia Keller den Juso Bus „Rosti“ mit, der als mobile Plattform für politischen Dialog diente.

Kaffee als Sinnbild für Tradition und Leidenschaft

Der Startpunkt des Ortsrundgangs war die Kaffeerösterei „Röstmal“. Stefan Petzold, der seine Rösterei erst am 1. August eröffnet hat, sprach über die Feinheiten des Kaffeeröstens und die Herausforderungen, die der Betrieb mit sich bringt. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Regionalität an Bedeutung gewinnen, stellt das kleine Unternehmen einen Gegenpol zur industriell gefertigten Konkurrenz dar.

Durch den Besuch unserer Kandidat*innen entstand eine lebhafte Diskussion über die bayerische Bildungspolitik. Richard Schmidt erläuterte, er wolle ein Bildungssystem umsetzen, das Kindern und Jugendlichen ermöglicht, ihre individuellen Stärken früher zu erkennen und weiterzuentwickeln. Außerdem fand sich unter den Anwesenden Einigkeit darin, dass man das Thema Berufsorientierung wesentlich früher als bisher an Kinder und Jugendliche heranführen muss.

Kleine Unternehmen unterstützen

Fünf Punkte, wie die SPD kleine Unternehmen unterstützen möchte:

  1. Ausbildung und Fachkräftemangel: Wir möchten die betriebliche Ausbildung fördern, insbesondere im ländlichen Raum. Ziel ist es, kleinen Betrieben den Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften zu erleichtern.
  2. Unternehmensnachfolge: Um die Zukunft kleiner Betriebe zu sichern, planen wir einen „Nachfolgebonus“. Dieser Zuschuss soll die Übernahme oder Gründung von Betrieben finanziell erleichtern.
  3. Tarifbindung und gute Arbeit: Wir wollen, dass kleine Betriebe, die Tariflöhne zahlen und gute Arbeitsbedingungen schaffen, besonders unterstützt werden.
  4. Rohstoffmangel und Lieferengpässe: Wir streben eine Verkürzung der Lieferketten und eine Stärkung des Recyclings an. Das soll kleinen Betrieben mehr Auftragssicherheit und Planbarkeit bieten.
  5. Digitalisierung: Wir sind uns der Bedeutung der Digitalisierung bewusst und möchten kleine Betriebe bei der digitalen Transformation unterstützen, damit sie wettbewerbsfähig bleiben.

Naturbad und Minigolf als Beispiele für Freizeitanlagen

Gößweinsteins Höhenschwimmbad: Nachhaltigkeit und kommunaler Pragmatismus

Am Höhenschwimmbad in Gößweinstein demonstriert die Möglichkeiten für eine ökologisch nachhaltige Freizeitinfrastruktur. Durch die Verwendung eines Pflanzenfilters und den Verzicht auf Chemikalien wie Chlor steht das Bad exemplarisch für umweltfreundliche Freizeitangebote, die zudem eine hohe Lebensqualität bieten.

Bürgermeister Hanngörg Zimmermann führte die Gruppe durch das Höhenschwimmbad. Abgesehen von den technischen Details erläuterte er auch Haftungsfragen und den anstehenden Bedarf an Sanierungsmaßnahmen. Besonders im Fokus stand auch der barrierefreie Ausbau der Anlage.

Freizeit und Familie: Minigolfanlage Gößweinstein

Danach führte der Weg zur weitläufigen Minigolfanlage, die mit ihren 10.000 Quadratmetern und einer liebevollen Gestaltung besonders für Familien attraktiv ist. Nach dem Starkregenereignis im August wurde die Anlage rasch instandgesetzt und bietet nun wieder eine schmuckvolle Kulisse für Minigolf und Pit-Pat und geselliges Beisammensein.

Energieversorgung aus der Region: Biomasse Heizkraftwerk

Der nächste Halt war das Biomasse Heizkraftwerk, wo Geschäftsführer Josef Neuner die technischen und wirtschaftlichen Feinheiten erläuterte. Das Heizkraftwerk ist ein Steht unter dem Gedanken einer nachhaltigen, lokale Energieversorgung und setzt auf die Nutzung von lokalen Holzbeständen für die Nahwärmeversorgung der Gemeinde.

Ein auf den Energiebedarf der angeschlossenen Verbraucher ausgerichtetes Rohrsystem mit genau bemessenem Leitungsquerschnitt soll Transportverluste minimieren. Auch die beiden Heizkessel sind mit ihrer Leistung von 400 kW und 500 kW an die verwirklichte Projektgröße angepasst. Eine mögliche Erweiterung des Nahwärmenetzes auf weitere Ortsteile wäre dadurch ein komplexes Unterfangen, das quasi als neues Projekt angesehen werden muss.

Gesundheitsversorgung und Tourismus: Gasthaus-Diskussion mit dem SPD Ortsverein

Im Gasthaus „Fränkische Schweiz“ wurde abschließend intensiv über die Gesundheitsversorgung diskutiert. Gerlinde Kraus betonte die Wichtigkeit, die Akutversorgung am Standort Ebermannstadt zu erhalten, um die medizinische Versorgung in der Fränkischen Schweiz sicherzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussionen war die Entwicklung der Fränkischen Schweiz als Tourismusregion. Die Wiesenttalbahn wurde dabei als zentrales Element für eine effiziente und nachhaltige touristische Weiterentwicklung der Region identifiziert.

Insgesamt bot der Ortsrundgang eine ausführliche Bestandsaufnahme der verschiedenen Themenfelder und stellte eine wichtige Informationsquelle für die zukünftige politische Arbeit dar. Ein besonderer Dank gebührt Kerstin Hölzel und Georg Bauernschmidt von der SPD Gößweinstein für ihre wichtige Arbeit vor Ort und für die Organisation der Veranstaltung.

Richard Schmidt
Richard Schmidt
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