Große Kundgebung zum 1. Mai in Forchheim: Gemeinsam für Tarifbindung und soziale gerechtigkeit

Forchheim – Am 1. Mai kamen so viele Teilnehmer*innen wie schon seit Jahren nicht mehr auf dem Marktplatz in Forchheim zusammen, um bei der vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisierten Kundgebung für „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit #Tarifwende“ einzustehen. Mit Unterstützung von Gewerkschaften, lokalen Organisationen und Parteien, darunter auch die SPD Forchheim, war für ein breites Angebot an Themen und Informationen am Marktplatz gesorgt. So boten sich zahlreiche Anlässe für Gespräche und Diskussionen am Rande der Veranstaltung.

Ein klares Plädoyer für Tariftreue und Solidarität

Der Hauptredner, Lukas Graf, Bezirksgeschäftsführer des DGB Bayern, betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Tarifbindung und forderte die Einführung eines Tariftreuegesetzes in Bayern. Graf kritisierte die aktuelle Vergabepraxis öffentlicher Aufträge in Bayern, die ohne die Verpflichtung zur Tarifbindung Lohndumping begünstige. Außerdem blickte er auf die Europawahl und warnte vor der Gefahr rechtsextremer und rassistischer Politiker*innen. Er zeigte in seinem Redebeitrag klare Kante gegen die jüngst durch mehrere Skandale unter Druck geratene AfD.

Kurz Gefragt

Wir fragen die Co-Kreisvorsitzende der SPD, Alexandra Prechtel: Alex, warum gehst du am 1. Mai auf die Straße?

„Mein größtes Anliegen ist der Kampf der Gewerkschaften für Lohngererechtigkeit, dass eben z.B. Frauen und Männer für die gleiche Arbeit auch die gleiche Bezahlung erhalten.“

Alexandra Prechtel (rechts) zusammen mit der Forchheimer Stadträtin Anita Kern (links)

Kulturelle und politische Beiträge beleben die Kundgebung

Die musikalische Untermalung durch Willi Dentler sorgte für eine gelöste und positive Atmosphäre. Inhaltlich wurde die Kundgebung durch weitere Grußworte und politische Reden bereichert. So sprachen aus der Kommunalpolitik unteranderem Forchheims Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein und die stellvertretende Landrätin Barbara Poneleit. Manfred Kemmerth, der für die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) an das Redepult trat, thematisierte die Verteilung der Staatsausgaben und mahnte, dass nicht auf Kosten der Schwächsten in der Gesellschaft, wie Bürgergeldempfängern und Rentnern, gespart werden dürfe, um Verteidigungsausgaben zu finanzieren.

Hoher Andrang stimmt positiv

Die positive Resonanz auf die Reden und Diskussionen spiegelte nicht zuletzt auch die Entschlossenheit der Teilnehmer*innen wieder, weiterhin für gerechte Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Insgesamt, so fasst Richard Schmidt, Co-Kreisvorsitzender der SPD im Landkreis Forchheim zusammen, sei es ein gutes Zeichen, dass die Kundgebung zum 1. Mai in diesem Jahr so gut besucht wurde. „Nur mit starken Gewerkschaften können Beschäftigte den Arbeitgebern auf Augenhöhe begegnen.“, hält er fest.

Richard Schmidt
Richard Schmidt
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